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Modulares Design: Besonderheiten & Vorteile am Beispiel der Kita Spalt

Modulares Bauen boomt, denn mit dieser Bauweise lassen sich schnell komfortable Gebäude zu verlässlichen Kosten realisieren. Doch was im Eiltempo entsteht, muss nicht trist und eintönig sein. Wenn Architekt*innen ihre Kreativität mit intelligenter Planung verbinden, schaffen sie individuelle Architekturobjekte, die optimal in den städtebaulichen Kontext passen.

Die im fränkischen Spalt von ALGECO errichtete Kita „mit den runden Ecken“ beweist dies. Im Interview erläutert die Architektin Carmen Bräutigam die Besonderheiten der Planung und wie beeindruckende Entwürfe realisiert werden können.

Architektin Carmen Bräutigam

Frau Bräutigam, was sind die Vorteile des modularen Bauens und welche Rolle spielten sie beim Bau der Kita Spalt?

Bei unserem Projekt haben wir vor allem von der verkürzten Bauzeit profitiert. Das ist ein ganz wesentlicher Punkt. So konnten wir die dringend benötigten Kita sehr schnell realisieren, denn mit der Modulbauweise lässt sich die Bauzeit im Vergleich zur konventionellen Bauweise bis zur Hälfte verkürzen. Das bedeutet natürlich auch, dass die Bauphase auf der Baustelle sehr kurz ist, weil parallel gearbeitet werden kann. Während die Fertigungsarbeiten beim Modulbauer in den Hallen stattfinden, kann der Rohbauer auf der Baustelle alle Vorarbeiten wie Kanal- und Entwässerungsarbeiten und auch Gründungsarbeiten durchführen. Das verkürzt natürlich die Bauzeit und erhöht die Kostensicherheit. Dies war für die Bauherrin, die Stadt Spalt, ein ganz wesentlicher Aspekt, denn letztendlich war hier die größtmögliche Kostensicherheit ausschlaggebend. Dadurch, dass sich der Modulbauspezialist ALGECO in seinem Angebot zu einem Pauschalpreis verpflichtet, hat die Bauherrin über einen längeren Zeitraum eine hohe Kostensicherheit.

Inwiefern unterscheidet sich die Planung eines Modulgebäudes von der Planung eines konventionellen Gebäudes?

Die Planung eines Modulbaus unterscheidet sich natürlich schon grundlegend von der Planung eines konventionellen Gebäudes. Beim Modulbau muss ich mich als Architektin an ein modulares Raster halten und bestimmte Größen einhalten, damit die Module auf der Straße transportiert werden können. Und das bedeutet, dass ich meine Grundrissentwicklung im Entwurf auf dieses Raster abstimmen muss.

In der Praxis sieht das so aus: Wenn ich eine Kindertagesstätte plane, bekomme ich von meinem Bauherrn und natürlich auch von den Nutzern ein Raumprogramm. Dieses Raumprogramm muss ich als Architektin in den Entwurf integrieren und nach dem vorgegebenen Raster planen. Der weitere Ablauf ist wie bei einem konventionellen Gebäude. Das heißt, das Ganze geht dann in die Genehmigungsplanung und in die Werkplanung, wobei der Architekt nur die Vorgaben für die Werkplanung und die Details macht. Die eigentliche detaillierte Werkplanung und Umsetzung erfolgt dann durch den Modulbauer.

Wie flexibel sind die Grundrisse bei der Planung im modularen Raster?

Das hängt von der Kreativität und dem Ideenreichtum des Planers ab. Letztendlich darf man sich durch dieses Raster nicht eingeschränkt fühlen. Und es ist ja tatsächlich auch so, dass ich die Rastergrößen in meinem Plan unterschiedlich addieren oder eben aneinander anordnen kann. Und dadurch bekommt man aus meiner Sicht nahezu genauso gute, flexible Grundrisskonzepte wie beim konventionellen Bauen.

Mit der Kita in Spalt haben Sie bewiesen, dass modulares Design durchaus Raum für Kreativität bietet und durch intelligente Planung eindrucksvolle Gebäude mit Charakter entstehen. Ein besonderes Highlight der neuen Kita sind die runden Ecken mit den großen Bullaugen in der Holzfassade. Wie sind Sie auf diese Idee gekommen und wie sind Sie bei der Planung und Umsetzung vorgegangen?

Ja, die passende Idee für diesen Ort hier zu finden, das war schon eine kleine Herausforderung. Zum einen ist es hier in dieser kleinen fränkischen Stadt wichtig, die Nähe des Grundstücks zur Innenstadt im städtebaulichen Kontext zu betrachten und diesem gerecht zu werden. Und zum anderen liegt das Grundstück in unmittelbarer Nähe zu einer Grünzone, worauf man Bezug nehmen muss.

Das heißt, die oberste Priorität bei der Entwurfsplanung lag darin, diesem Kontext gerecht zu werden. Und dementsprechend wollten wir nicht einfach eine Schuhschachtel auf einen öffentlichen Platz stellen, sondern wir wollten das Grundstück in dieser Filetlage der Stadt Spalt gut bebauen. Und das haben wir mit einem Gebäude gelöst, das einerseits in ökologischer Hinsicht durch die Wahl der Holzfassade und des Flachdaches mit Dachbegrünung auf die grüne Umgebung Bezug nimmt und andererseits durch die gerundeten Bauformen und die Einfügung in die eigentliche Topographie den städtebaulichen Kontext berücksichtigt.

„Runde Ecken“ mit großen Bullaugen, Holzfassade und ein Gründach. Die Kita Spalt zeigt, was möglich ist, wenn kreative Architekten die Modulbauweise mit ihren individuellen Ideen verbinden. Bildquelle: Algeco

Die ästhetisch anspruchsvolle Kita ist das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit zwischen Ihnen als Architektin, ALGECO und regionalen Handwerksbetrieben. Was hat diese Zusammenarbeit so erfolgreich gemacht?

Die erfolgreiche Zusammenarbeit war möglich, weil alle Beteiligten an einem Strang gezogen haben, und das ist das Allerwichtigste. Das heißt, alle haben eng zusammengearbeitet: der Modulbauer, die Subunternehmer des Modulbauers, was im Wesentlichen regionale Handwerksbetriebe waren, und die Ausführenden der anderen Baugewerke. Jeder hat versucht, die Probleme, die auf jeder Baustelle auftreten können, sofort zu lösen und sein Bestes zu geben. So ist ein funktionales, wirtschaftliches, ökologisches und auch sehr nachhaltiges Gebäude entstanden.

Welche Chancen bietet die modulare Planung insbesondere im Bildungsbereich?

Die modulare Planung möchte ich nicht nur allein auf den Bildungsbereich beschränken. Ich sehe die modulare Planung zwischenzeitlich in jedem Bereich. Wir haben in der heutigen Zeit das Problem, dass wir viel zu wenig Fachkräfte für die Baustellen bekommen. Wir haben Termindruck, wir haben Kostendruck. Ich sehe die Modulbauweise als eine der Möglichkeiten und Varianten der Zukunft, um diesen Punkten gerecht zu werden und weiterhin wirtschaftlich sinnvoll bauen zu können.

Wie wichtig war der Aspekt der Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit war für uns auch ein sehr wichtiger Aspekt, sowohl in der Planung als auch in der Umsetzung. Nachhaltigkeit in dem Sinne, dass ich als Architektin mit dem Modulbau auf eine ressourcenschonende Bauweise setze. Die Materialien sind nachhaltig und durch die serielle Vorfertigung im Werk entsteht kaum Abfall. Hinzu kommt Nachhaltigkeit durch die Lebensdauer, die der konventionellen Bauweise in nichts nachsteht. Darüber hinaus können wir die Gebäude jederzeit sortengetrennt wieder zurückbauen, recyceln und durch das Raster im Grundriss erweitern. Auch eine Umnutzung, z. B. als Büro, ist möglich.

Bei der Kita Spalt haben wir alles vorbereitet, um später aufstocken zu können. Wir können somit den wertvollen Boden so nutzen, dass eine maximale Bebauung möglich ist. Auch mit unserer Dachbegrünung haben wir ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit gesetzt, im Hinblick auf Ökologie und Artenvielfalt, aber auch um den sommerlichen Wärmeschutz zu verbessern und um unsere Dachabdichtung zu sichern. Wir haben versucht, diese wichtigen Nachhaltigkeitsaspekte, die in Zukunft eine immer größere Rolle spielen werden, schon heute umzusetzen. Und ich glaube, das ist allen Beteiligten sehr gut gelungen.

Sie möchten mehr über modulares Bauen erfahren?

Gerne senden wir Ihnen weitere Informationen zu oder beraten Sie unverbindlich. Schreiben Sie uns eine E-Mail an info@algeco.de oder rufen Sie uns unter der Telefonnummer 07851 6873 005 an. Wir freuen uns auf Sie.

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Catherine
Thiebaut

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